Auf Schmugglerpfaden im Schwarzwald 1.5.2025

„Ihr habt alles richtig gemacht! Das Wetter wird frühlingshaft, auf etwa 1000m im Schwarzwald wird es zwischen 15-25°C werden, mit einem leichten Wind. Das heißt, Handschuhe und Regenhose können zu Hause bleiben.“ So wurden wir von unserer Guide Astrid einen Tag vor unserer wunderbaren Tour am 1. Mai 2025 per Email eingestimmt. Am 1. Mai um 7 Uhr starteten wir dann pünktlich mit dem DAV-Bus Richtung St. Blasien.

Start in St. Blasien: Baptist, Marie-Therese-Hans-Dieter, Astrid, Gudrun, Thomas, Alexandra Foto S. Ackermann

Dort angekommen war es noch etwas frisch, was sich durch den Anstieg zur Luisenhöhe dann direkt ganz anders anfühlte und die ersten Pullis und Hosenbeine verschwanden auf halber Strecke in den Rucksäcken. Auf der Luisenhöhe hatten wir eine schöne Sicht auf St. Blasien mit dem beeindruckenden Dom. Weiter ging es auf sehr abwechslungsreichen und wunderbar grünen Wegen durch Wald und Wiese. Teilweise federte der Untergrund so wohltuend zurück, z.B. auf der Rüttewies, dass es eine Freude für alle Gelenke war. Hier führte uns Astrid auch ein erstes Mal in die vielfältige Blumenpracht ein, wir unterscheiden verschiedene Schlüsselblumenarten, bewunderten später die zahlreichen Flechten und auch einige Orchideenarten. Kurze Zeit später erreichten wir unseren ersten Aussichtspunkt mit dem versprochenen Blick auf die Alpen vom Säntis bis zum Mont Blanc. Es war wunderbar, auch wenn der Mont Blanc nicht wirklich zu erkennen war, trotz dem sommerlich sonnigen Wetter. Schnee konnten wir zwischen den Wolken am Horizont sehen, die genauen Gipfel eher vermuten.

Mt.-Blanc-Blick Urberg Foto A. Lux

Unsere Pause bei diesem Panorama wurde nach kurzer Zeit um musikalische Untermalung bereichert, denn vor und unter uns lag Urberg, in dem pünktlich um 11 Uhr die Blaskappelle zum 1. Mai spielte. Durch diesen Ort kamen wir dann auch als nächstes auf dem Weg zum Goldenhof auf dem Dachsberg. Hier erklärte Astrid uns die Zeidlerei (ursprüngliche Form der Bienen-Haltung), die wir die kommenden Metern noch genauer erwandern durften. Auf dem Bildsteinfelsen vor einer echten Klotzbeute (in einen Baumstamm gehauene Höhle, in der sich ein Bienenvolk einnisten kann) eröffnete sich uns der Blick auf das südliche Albtal. Hier ließ es sich bestens rasten. Anschließend beim Abstieg Richtung Schmugglerpfad wanderten wir noch weiter auf den Spuren der Zeidlerei.

Wie „gefährlich“ eigentlich unser Rastplatz war, konnten wir dann vom Schmugglerpfad aus erkennen, denn unter unserer Aussichtsstelle befand sich eigentlich ein großes ausgehöhltes Nichts… wir sahen ganz unten den Eingang zu einer Silber-Schwefel-Mine. Wie schlau, dass wir in dieser Richtung gingen!? Auf dem Schmugglerpfad lernten wir nicht das Schmuggeln, sondern das Ausrechnen der Steigung in %, eine unserer vielen Weiterbildungen auf dieser Tour. Immerhin hatten wir ca. 35% Steigung zu absolvieren. (Anmerkung: es waren zwei Mathelehrer dabei)

Schnapskasterl am Schmugglersteig Foto A. Lux

Nach Umrundung des Dorfes Wittenschwand erspähten wir auf dem Kreuzfelsen erneut die Schweizer Alpen. Abwechslungsreich ging es weiter durch eine Waldweide, ein Heide-und-Moor-Gebiet mit Wacholder und Erika bis kurz vor den Klosterweiher. Hier erwartete uns noch eine kurzer Einblick in einen alten Bergwerk-Stollen mit Klangerlebnissen. Die Einladung des Klosterweihers zum Baden schlugen wir gemeinschaftlich aus. Dafür nahmen wir die Einladung der anliegenden Gastwirtschaft dankbar an. Hier stärkten wir uns mit reichlich Trinken und Essen. Die letzten Kilometer bis zum Ende der Tour standen an und bescherten uns einen weiteren Höhepunkt: der Lehenkopf mit Aussichtsturm.

Rast am Lehenkopfturm (Marie-Therese, Baptist, Thomas, Hans-Dieter, Sibylle, Gudrun, Alexandra) Foto A.Lux

Hier auf 1.039 m Höhe lud Thomas uns zum Gipfelschnaps ein. Der Abstieg dann hinunter nach St. Blasien war im Nu erledigt.

Insgesamt war dies ein wunderbarer und lehrreicher Tag. Wir unterhielten uns dreisprachig, unsere Gruppe bestand aus drei Nationen und unsere Altersspanne war beeindruckend. Wir durften immer wieder staunen, sowohl über die abwechslungsreiche Natur als auch die stets interessanten und kurzweiligen Erklärungen von Astrid zu allen Attraktionen der Tour.

Danke an Astrid als extrem gute Guide, wir werden den Tag in bester Erinnerung behalten.

Alexandra, Sibylle und Thomas

Statistik: 18,5km, 800hm, 6,5hGehzeit, K3, T3