Pünktlich um 6.30 Uhr ging es für Astrid, Anja, Hans-Dieter, Thomas, Michael und mich mit dem DAV-Bus los Richtung Montafon. In Uhldingen stiegen noch Gudrun und Karl-Heinz dazu, dann waren wir vollzählig. Den bestimmt wunderbaren Sonnenaufgang an diesem Tag verschliefen die meisten im fast vollbesetzten Bus. Nach den letzten kurvenreichen Höhenmetern kamen wir in Bartholomäberg an. Es war ziemlich frisch. Die von Astrid versprochenen 5°C auf dem Gipfel schienen wir schon jetzt auf 1.087 m Höhe zu spüren. Wir warteten sehnlichst auf den Abmarsch, denn dieser sollte uns durch viele zu überwindende Höhenmeter schnell aufwärmen. Einige taten dies noch eben auf der Dorftoilette im Dorfladen, den wir abends besser kennenlernen sollten, davon später mehr.

Die ersten Schichten unserer Kleidung fielen schon bei einer der ersten Kurven an einer Bergbauhütte. Dort erklärte Astrid, dass fast der ganze Berg mit Stollen versehen sei. Auf den kommenden ca. 900 Höhenmetern bis zur Vesperpause begleiteten uns unzählige Variationen des Frühnebels im Tal. Dieser zog an, sich zurück, gab Blicke in die Tiefe frei, verschloss sie in milchigem Weiß, …glasklar für uns zu erkennen waren jedoch immer die unzähligen Berggipfel des Montafon, Rätikon und sogar noch weiter. Uns boten sich wunderbare Aussichten. Dann endlich verließen wir den Ziehweg und kamen auf einem Singletrail an, der uns bis zur Oberen Wies mit Korallenfelsen begleiten sollte. Nach und nach kam die Sonne auch auf unserem Weg an, so dass wir bei feinstem Sonnenschein und verdientem Vespern unter anderem die Freiburger Hütte direkt vor uns liegen sahen. Wusste jemand von uns, dass es eine Zeit vor Adam und Eva gab? Nein. Aber das Schild meinte, dass die Korallenriffe älter seien. Nun denn. Wir lernten ja gerne dazu.

Nachdem wir uns nicht satt gesehen, aber ausreichend gestärkt hatten, gingen wir zunächst offroad, dann auf dem Weg den letzten Anstieg zum ersten Gipfel, dem Alpilakopf auf 2.078 m Höhe. Hier genossen wir erneut die 360° Rundumaussicht bei strahlend blauem Himmel.

Auf dem weiteren kurzen, aber teilweise drahtseilgesicherten Weg zum Itonskopf auf 2.089 m waren nicht nur die 20 m Höhendifferenz zu überwinden. Es ging schon auch nochmal runter. Auf dem Itonskopf dann wurde es fast eng. Größer hätte die Gruppe nicht sein dürfen. Hier gab es dann endlich Gipfelschoki und Gipfelspekulatius.

Denn nun kam der mühsamste und anstrengendste Teil der Tour. Astrid hatte wann auch immer beschlossen, mit uns einen kleinen Offroad-Wegfindungs-Vertrauenskurs zu machen. So bogen wir nach einigen Höhenmetern des Verbindungsweges zum Wannaköpfle auf 2.032 m rechts auf einen alten vermeintlich direkten Weg ab und begaben uns in die „Tiefen“ des bis zu 2m hohen Latschenwaldes. Keine Abkürzung, sondern eine Sackgasse! Die Wegsuche wurde zum erklärten Ziel. Zusammengefasst: wir entgingen doch noch dem Biwakzelt, es kamen alle sicher auf dem Wannaköpfle an, die Bedeutung von guten Karten wurde direkt verstanden und der Unterschied zwischen aktuellen und ehemaligen Wegweisern ebenfalls. Manche hatten Spaß, einige mussten kämpfen.
Auf dem Wannaköpfle fand dann die verdiente vorletzte Rast statt. Auch hier hatten wir eine herrliche Aussicht: auf die Berggipfel um uns herum, ins Rheintal, auf den Itonskopf und auch auf unsere Irrläufe durch die Latschenwälder.
Ab hier ging es nun nur noch bergab, zunächst am Monteneu auf 1.883 m vorbei zum Alpengasthof Rellseck auf knapp 1.500 m. Hier kehrten wir sehr lecker kurz vor Öffnungsschluss und Saisonende ein. Gestärkt ließen sich dann die letzten (Höhen-)meter hinunter nach Bartholomäberg locker auf schmalen Wegen und in herbstlichen Farben meistern. Dort angekommen, stürmten wir der Empfehlung von Astrid folgend, den Dorfladen. Es wurden kräftig Montafoner Spezialitäten mitgenommen. Zurück fuhr uns Astrid dann in knapp zwei Stunden sicher und tapfer. Herzlichen Dank!
Es war ein toller herbstlicher Tag und ein wunderbarer Jahreswanderausklang! Dabei waren Gudrun, Anja, Hans-Dieter, Thomas, Michael, Karl-Heinz, Astrid und ich.
Statistik: 16 km, 1.200 hm, T3, K3
Alexandra S.
