Eine Schwarzwälder Hörnertour ohne Torte 22.1.2023

Nachdem wir wegen Schlechtwetter, Regen und Schneemangel die Tour um eine Woche verschieben mussten ging es heute los, Treffpunkt 6:30h in Überlingen Ecke Burgbergring/Lupinenweg. Wir waren zu viert, neben Astrid unserer Wanderleiterin, Andre, Mirko und ich, die Monika.

Doch wo bleibt Mirko? Nach einem kurzem Anruf war klar, Probleme mit dem Wecker. Mirko hat verschlafen. Aber er war schnell und 10 Minuten später konnten wir ihn einsammeln und los ging´s. Andre hat uns freundlicherweise gefahren und uns gut und sicher ans Ziel und wieder zurückgebracht.

Auf der Fahrt war schon klar, wir werden Schnee haben. Astrid war zuversichtlich, dass es wohl doch nicht so kalt werden würde, mit evtl. Sonne und Plusgrade auf dem Gipfel.

Als wir durch Bärental kamen entspannte sich die Diskussion um die Schwarzwälder Kirsch Torte. Denn die Beste davon soll es in Bärental geben und Mirko und Astrid sind selbst Tortenbäcker/-Innen. Aber für Torte ist es noch zu früh, also weiter. In Bernau-Hof starteten wir unsere Tour.

Bald konnten wir unsere Schneeschuhe anschnallen und durch den verschneiten Schwarzwald hoch zu unserem ersten Etappenziel, dem Scheibenfelsen wandern. Astrid machte uns neugierig, da oben solle es eine Überraschung geben. Oben angekommen hat man eine wunderschöne Aussicht ins Tal. Und die Überraschung, ein Holzstapel und eine Rampe, vorbereitet für das Scheibenfeuer: In der Fastnachtwoche wird am Abend hier oben ein Feuer entzündet. Mit dem Ruf: „Schiibi, Schiibo! Wem söll die Schiibe goh? Sie söll „der Liebsten“ goh! Goht sie it, no gilt sie it. Schiibi, Schiibo!“ wird eine Scheibe mit einem Schlag über einen Holzbock talabwärts katapultiert. Wir sind leider zu früh da. Weiter geht’s zu unserem nächsten Etappenziel, dem kleinen Spießhorn.

Scheibenfelsen Foto A. Lux

Wir gehen den Winterweg. Steil geht es den Hang hoch und trotz wenig Schnee ist der Weg mit Schneeschuhen gut zu gehen, bis wir den verschneiten Forstweg erreichen, der uns weiter bergaufwärts zum kleinen Spießhorn führt. Nach einer kurzen Pause entscheiden wir, den kleinen Schlenker zum großen Spießhorn noch mitzunehmen und die Kunkelbachhütte im wahrsten Sinne des Wortes links liegen zu lassen und weiter zum Herzogenhorn zu gehen. Wir gehen den Weg rechtsrum und Astrid erklärt uns, wo die lawinengefährdende Stelle bei entsprechenden Schneeverhältnissen ist, aber bei der heutigen Schneelage besteht keine Gefahr. Der Weg schlängelt sich wunderschön durch den Wald immer weiter bergaufwärts bis wir auf der Höhe vom Leistungszentrum Herzogenhorn auf den breiten Forstweg stoßen. Bald verlassen wir diesen und gehen das letzte Stück querfeldein hoch zum Gipfel.

Bis zum Herzogenhorn waren wir fast alleine unterwegs. Hier oben treffen sie sich, die Wanderer mit und ohne Schneeschuhe, Schlittenfahrer und Skitourengeher, aber alles ganz entspannt und sehr überschaubar. Auch mit weniger Sicht, Wind und Kälte ist es schön hier oben auf dem schönsten Gipfel des Schwarzwaldes. Nach einer Pause machen wir uns auf den Rückweg.

Durch tiefen Schnee gehen wir mit unseren Schneeschuhen den freien Hang auf der Westseite den Berg hinab. Danach tauchen wir ein in einen Zauberwald. Auf Serpentinen zieht sich der Weg hangabwärts. Und auch auf diesem Weg gibt es ein weiteres Highlight, einen kleinen Pavillon mit schöner Aussicht. Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt und klar, wir wollen noch einkehren.

Im örtlichen Gasthof lassen wir unsere Tour mit ca. 12km und 800hm Revue passieren und waren uns einig, dass diese sehr abwechslungsreich und wunderschön war.

Nur eines fehlte noch, die Schwarzwälder Kirsch Torte, denn im Gasthof war sie schon ausverkauft. Aber der Rückweg sollte uns ja über Bärental führen. Es war wie verhext. Weil wir uns verquatschten, verpassten wir die richtige Abzweigung und das Navi führte uns immer weiter weg von Bärental, so dass wir am Ende ohne Torte blieben.

Vielen herzlichen Dank Astrid für diesen tollen Tag.

Monika Schuller

Statistik: 12,5km, 800hm, 4,5h Gehzeit